Affektive Störungen
Zu den Affektiven Störungen gehören Erkrankungen wie die verschiedenen Formen der Depressionen und der bipolaren Störungen. Da die
Depressionen
andernorts näher beschrieben werden, werde ich hier auf die biploaren Störungen eingehen, die auch als manisch-depressive Störungen bezeichnet werden. Diese Erkrankungen sind gekennzeichnet durch einen Wechsel in der Stimmung und im Verhalten zwischen manischen bzw. hypomanischen und depressiver Stimmung. Hinweise auf eine manische Phase sind
•übermäßig gehobene, euphorische Stimmung oder gereizte Stimmung
•impulsives Verhalten, wie z.B. unkontrolliert Geld ausgeben (Investitionen, Einkäufe...) oder häufig wechselnde sexuelle Kontakte
•Gefühl des Übermenschlichen, Unbesiegbaren, Größenideen
•deutlich erhöhter Antrieb
•vermindertes Schlafbedürfnis
•überdreht
•schnelle Sprache
•Gedankenrasen
In der Regel leiden die Betroffenen nicht unter dieser Phase, sondern genießen diese. Allerdings stellt sich mit dem Abklingen dieser Phase (die Dauer hängt vom Subtyp der Erkrankung ab) das Bewußtsein für oben genannte Verhaltensweisen ein und es entstehen teilweise sehr ernste existenziell bedrohliche Zustände wie hohe Verschuldung, Betrugsfälle, Partnerkonflikte oder Ähnliches. Dies ist in der Regel der Einstieg in die depressive Phase, die einen hohen Leidensdruck auslöst.
Die Behandlung sieht zunächst die Stabilisierung der Stimmung und des Verhaltens durch eine pharmakologische Behandlung vor. Erst im Anschluss daran kann die Schulung des Betroffenen und des sozialen Umfeldes im Bezug auf diese Erkrankung begonnen werden. Wichtige Punkte sind hier die Identifikation der Auslösefaktoren und der Erwerb von Stressbewältigungs- und Problemlösestrategien. Eine besondere Rolle spielt hier die sogenannten Phasen- und Rückfallprophylaxe.